Riesiger Protest-Zug: Laute Demo für mehr Inklusion.

Es gab eine Demo.
Sie war am Protest-Tag.
Der Tag ist dafür da:
Laut sein für Inklusion.
Inklusion heißt:
Alle Menschen haben es gleich gut.
Auch Menschen mit Be·ein·trächti·gung.
Dafür gab es Proteste.

Wir waren dabei.
Wir haben die Demo gefilmt.
Wir haben mit den Rednern gesprochen.
Wir haben Leute nach ihrer Meinung gefragt.
Das seht ihr alles im Video.
Unten sind auch Fotos.

Hier kommt noch ein Text.
Der ist von der Bea.
Sie ist Reporterin bei TACHELES.
Sie macht also Berichte.
Es geht um:
Wie barriere-frei ist Trier?
Ihr Text:

Respekt-los: Zu viele Barrieren!

Fünf Themen, wo sich etwas tun muss

Am fünften Mai war Protest-Tag.
Das ist jedes Jahr so.
Das ist ein besonderer Tag in ganz Europa.
Es geht um:
Menschen mit Be·ein·trächti·gung sollen es so gut haben wie alle anderen.


Hallo, ich bin Bea.
Ich habe mir die Stadt genau an·ge·schaut:
Wie barriere-frei ist Trier?


Bewegung


Trier ist eine alte Stadt.
Das sieht man.
Der Boden ist auch alt.
Es gibt viele alte Steine. 
Sie sehen schön aus.
Aber:
Sie sind gefährlich.
Man stolpert schnell.


Ich habe einen Kollegen bei TACHELES.
Er heißt Patrick Loppnow.
Er sitzt im Roll-Stuhl.
Ich habe ihn gefragt:
Was hältst du vom Boden in Trier
Er sagt:
Der Boden hat Löcher.
Da kann er drin stecken-bleiben.
Wenn es regnet, rutscht er weg.
Das ist gar nicht gut.


Zugang


Es gibt noch mehr Barrieren.
Es gibt viele Treppen und Stufen.
Die sind vor Geschäften
oder auf Straßen.
Da komme ich nicht drüber.
Ich brauche Hilfe dafür.
Ich kann es nicht alleine.
Das finde ich schlecht.


Manchmal gibt es Rampen.
Zum Beispiel an der Porta Nigra.
Aber: Die Rampe da ist sehr steil.
Das ist nicht gut.


Ich kann so nicht über·all hin.
Andere Menschen können das.
Ich nicht.
Ich sehe oft alte Menschen.
Die können das auch nicht.


Zurecht-finden


Es gibt fast keine Straßen-Schilder mit Bildern in Trier.
Wer nicht lesen kann, hat Probleme.
Es gab auch keine Hinweise für barriere-freie Toiletten.


Verstehen


Ich habe nirgend·wo Leichte Sprache gesehen.
Ich brauche Leichte Sprache.
Ich habe also Probleme.
Wer nicht gut Deutsch kann, hat auch Probleme.


Freizeit


Ich habe mir Türen an·geschaut
von Restaurants oder Läden.
Viele waren sehr schmal.
Das ist ein Problem für Roll-Stuhl-Fahrer.


Es gab fast keine Speise-Karten mit Bildern
oder großer Schrift.


Ergebnis


Die Stadt Trier muss viel machen.
Das sind alles wichtige Dinge.
Ich frage mich:
Warum macht das noch niemand besser?
Ich will leben wie jeder andere Mensch.
Das geht im Moment noch nicht.

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Riesiger Protest-Zug: Laute Demo für mehr Inklusion.

Über 200 Menschen haben am Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung in Trier demonstriert. Die Forderungen nach mehr Inklusion und mehr Barrierefreiheit waren laut und berechtigt. Wir haben den Protestzug begleitet, mit den Rednern gesprochen und Passanten nach ihrer Meinung gefragt. Das seht ihr alles in unserem Video

Außerdem lest ihr hier einen Text von unserer Redakteurin Beate Macher zum Tag und zu Barrieren in Trier. Sie hat sich genau umgeschaut:
Wo sind die Treppen zu hoch für Senioren?
Wo sind die Türen zu eng für Rollstuhlfahrer?
Wo gibt es Schilder in Leichter Sprache?
Hier kommt mehr:

Respektlos: Zu viele Barrieren in Trier! 

Diese fünf Themen brauchen unbedingt Verbesserungen

Am 5. Mai, dem Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, fand in Trier ein Protestmarsch statt. Unter dem Motto „Zukunft barrierefrei gestalten“ versammelten sich über 200 Menschen aus der Region, um auf die Herausforderungen hinzuweisen, mit denen Menschen mit Beeinträchtigung täglich konfrontiert werden. Und natürlich um Verbesserungen einzufordern, die teils schon längst überfällig sind. TACHELES war mit dabei. Wir haben den Protest begleitet – das Video findet ihr auf unseren Seiten.

Unsere Reporterin Bea hat die Gelegenheit genutzt, die Stadt Trier unter die Lupe zu nehmen:

Hallo, ich bin Bea und ich habe mir während des Protestzugs die Stadt mal genauer angesehen und mich gefragt: Wie barrierefrei ist Trier?

Bewegung

Trier ist bekannt als die älteste Stadt Deutschlands. Das spiegelt sich auch in der Optik wieder. Die Wege in der Innenstadt sind größtenteils mit Steinen gepflastert. Dies ist natürlich sehr schön, leider bin ich altersbedingt nicht mehr so mobil und musste aufpassen, über keinen Stein zu stolpern. Das fand ich leider sehr anstrengend. 

Ich habe dazu auch meinen Kollegen Patrick Loppnow interviewt. Der sitzt nämlich im Rollstuhl und hat eine ganz klare Meinung zu den Pflastersteinen: „Das sind ganz fiese kleine Steine.“ Vor allem, wenn er alleine in der Stadt unterwegs ist, stehe er vor einigen Herausforderungen. Einerseits sind die Wege uneben. Fußgängern fällt es oft nicht auf, aber das ständige Auf und Ab in der Innenstadt ist für ihn als Rollstuhlfahrer sehr anstrengend. Andererseits stößt er auf Löcher im Gehweg oder die Fugen sind sehr breit, sodass er sogar steckenbleiben kann. Vor allem bei schlechtem Wetter ist das echt ein Problem. Denn wenn es regnet, ist es für ihn ohne Begleitung super dreckig und zu anstrengend, auf den rutschigen Steinen vorwärts zu kommen. 

Zugang

Aber nicht nur die Steine stellen eine Herausforderung dar, sondern auch die vielen Treppen und Stufen. Die gibt es vor ganz vielen Geschäften, auf manchen Plätzen und auch sonst immer wieder. Entweder bin ich auf Hilfe angewiesen oder ich muss Umwege laufen, um mein Ziel zu erreichen. Ich kann also nicht selbstständig sein. Oder ich muss mich noch viel mehr anstrengen, um die Hindernisse zu überwinden. Das ist oft zu viel für mich. An vereinzelten Stellen gibt es Rampen, wie die bei der Porta Nigra. Die ist aber sehr steil. 

Das alles macht es fast unmöglich, genauso am öffentlichen Leben teilzunehmen wie alle anderen Menschen auch. Übrigens nicht nur für mich. Ich sehe auch ganz viele Senior*innen, denen es genauso geht.

Orientierung

Beeinträchtigung beschränkt sich nicht nur auf die Mobilität. Insbesondere Menschen mit Leseschwierigkeiten stoßen auf Probleme. Während meiner Erkundungstour durch die Innenstadt fiel mir auf, dass es fast keine bebilderten Straßenschilder gibt, die eine leichtere Orientierung ermöglichen. Darüber hinaus konnte ich keine klaren Hinweise auf barrierefreie Toiletten entdecken. 

Kommunikation

Mit Leichter Sprache habe ich auch nichts gesehen, kein Schild, nicht auf öffentlichen Tafeln, keinen Hinweis, nichts. Ich brauche Leichte Sprache. Die hilft dazu auch allen, die nicht gut Deutsch können. Straßenschilder, Plakate, öffentliche Informationen – nichts hatte Leichte Sprache!

Freizeit

Das Freizeitangebot kann auch einige Barrieren darstellen. So waren viele Eingangs-Türen von Restaurants oder Geschäften sehr schmal. Mit Rollstuhl oder Rollator hätte man Probleme, einige Betriebe zu betreten. Viele Angebote sind auch wegen der Leseschwierigkeiten nicht zugänglich. Es gibt beispielsweise nur ganz wenige Restaurants, die bebilderte Speiskarten anbieten oder wenigstens Karten mit größerer Schrift.

Fazit

Ihr seht schon: Die Stadt Trier muss noch viel machen. Es geht ja auch nicht nur um Dinge, die einfach schön aussehen. Es geht darum, dass wir alle gut hier leben können. Ich frage mich: Warum wird das nicht verbessert? Bin ich (sind wir) unwichtig? Ich fühle mich nicht respektiert. Ich möchte mich einfach als Mensch fühlen wie jeder andere Mensch auch. Das kann ich so im Moment in der Stadt Trier noch nicht.