Reaktionen auf „Barriere-Check: Moselstadion!“
Wir haben berichtet:
Über das Moselstadion Trier.
Das Moselstadion
ist ein Stadion in Trier.
Da spielt zum Beispiel
Eintracht Trier.
Das ist ein Fußball-Verein in Trier.
Wir waren im Moselstadion.
Wir haben einen Test gemacht.
Wir haben getestet:
Wie barriere-frei
kann jemand im Rollstuhl
durch das Stadion kommen?
Darüber haben wir
einen Text und ein Video gemacht.
Text und Video haben wir
an Elvira Garbes geschickt.
Sie ist in Trier Bürger-meisterin.
Hinter dem Ober-bürger-meister
namens Wolfram Leibe
ist sie die zwei-wichtigste Person
in Trier in der Politik.
Garbes ist Bürger-meisterin
und zusätzlich ist sie Dezernentin.
Das heißt,
sie kümmert sich sehr viel
um manche Themen.
Bei ihr sind das die Themen
Gesellschaft und Gemeinschaft,
Jugend, Bildung
und Integration.
In einer Stadt gibt es
immer mehrere Dezernenten.
Für unseren Bericht im Stadion
ist Garbes also
die richtige Ansprech-partnerin.
Die Stadt Trier
besitzt das Mosel-Stadion.
Die Stadt ist also verantwortlich
für das Umbauen.
Bürger-meisterin Garbes
hat da viel zu sagen.
Nachdem wir ihr
das Video und den Text
geschickt haben,
hat sie darauf reagiert.
Sie hat uns geantwortet.
Garbes hat Danke gesagt
für unser Video und unseren Text.
Sie sagt, dass Barriere-Freiheit
wichtig ist für die Stadt.
Also dass beeinträchtigte Menschen
gut zurechtkommen sollen.
Sie sagt aber auch:
Das Stadion ist für viele Dinge wichtig,
zum Beispiel für Veranstaltungen.
Außerdem müssen Regeln
beachtet werden.
Das sind zum Beispiel
Regeln zur Sicherheit.
Garbes schreibt weiter,
dass die Stadt
aufs Geld gucken muss.
Das Moselstadion ist kein Neubau.
Es ist ein altes Gebäude,
sagt sie.
Man muss also damit klar-kommen,
wie es ist.
Das nennt sie
eine große Herausforderung.
TACHELES meint,
dass das im Allgemeinen stimmt.
Aber mit manchen Dingen
wollen wir nicht
klar-kommen müssen.
Wir wollen den Matsch
auf dem Weg zum Rollstuhl-Platz
nicht akzeptieren.
Wir wollen nicht, dass der Rollstuhl-Platz
kein Dach hat
und man im Regen sitzen muss.
Garbes hat bestätigt,
dass das fehlende Dach
geprüft wird.
Also die Stadt will schauen,
was sie tun kann.
Das ist gut.
Aber Garbes sagt,
dass nicht immer alle Interessen
beachtet werden können.
Das findet TACHELES
in Ordnung.
Das darf nur nicht heißen,
dass beeinträchtigte Menschen
nicht beachtet werden.
Nicht fair ist,
wenn Beeinträchtigte es schlechter haben
als Nicht-Beeinträchtigte.
Dann ist es wichtiger
als andere Interessen,
dass zuerst alle gleich gut
behandelt werden.
Garbes sagt,
dass eine Überdachung nicht
die Vereine behindern darf,
die Leichtathletik machen.
Also Vereine, die zum Beispiel
im Stadion Wett-Läufe machen.
Und sie sagt wieder,
dass man aufs Geld gucken muss.
Das hat bei TACHELES
für einige Fragen gesorgt.
Dazu gleich mehr.
Bürger-meisterin Garbes möchte
den Chef des Essens-Stands bitten,
tiefe Tische aufzustellen.
Zu den anderen Punkten
aus unserem Video
hat sie nichts gesagt.
Dabei war da noch viel:
Die Wege im Stadion
sind sehr lang.
Der Boden ist an einer Stelle
sehr matschig,
aber nur für Menschen im Rollstuhl.
Und die Behinderten-Toilette
kann nichtin der Höhe
verstellt werden.
TACHELES hat zwei Nach-Fragen gestellt.
Dabei ging es zuerst
um das Dach.
Garbes sagte,
dass es schwierig ist,
alle Interessen zu beachten.
Wir wissen, dass es
für den Rettungs-Dienst
und für die Fußballer
kleine Dächer mit Wänden gibt.
So wie Bus-halte-stellen.
Wir finden, das ist
für Rollstuhlfahrer
und -fahrerinnen
auch eine Lösung.
Das findet auch Marco Marzi.
Er ist Chef im
Stadt-Sport-Verband.
Das sind Leute,
die sich viel um den Sport
in Trier kümmern.
Sie sind wichtig
in Sachen Sport.
Wir wollten wissen
von Bürger-meisterin Garbes,
ob die Stadt genug Interesse
an Menschen im Rollstuhl hat,
um auch für diese Menschen
solche Dächer aufzustellen.
Wir wollten zweitens wissen,
wie schwierig die Stadt es findet,
den Boden zu verbessern,
wo der Matsch ist.
Denn davor und dahinter
sind jetzt schon Steine.
Garbes hat uns
ein zweites Mal geantwortet.
Sie schreibt,
dass Barriere-Freiheit
immer wichtig ist.
Sie sagt, dass ihr
Barriere-Freiheit persönlich wichtig ist.
Die Stadt wird unsere Punkte prüfen.
Es kann nur etwas dauern.
Das verstehen wir.
Mehr hat Garbes nicht gesagt.
Wir müssen also warten.
TACHELES dankt
der Bürger-meisterin
für ihre Antworten.
Sie hat oft von Finanzen und
von anderen Interessen gesprochen.
Das macht TACHELES
nicht zufrieden.
Wir denken,
dass Inklusion mehr
als ein Interesse ist.
Es geht nicht um eine kleine Idee.
Es ist wichtig,
dass alle Menschen gleich gut
miteinander leben können.
Wir hoffen,
dass auch die anderen Punkte
aus unserem Video und unserem Text
angekommen sind.
Und dass die Bürger-meisterin
und die Stadt Trier
daran arbeiten.
Es ist gut,
dass die Bürger-meisterin sagt,
dass die Stadt danach schauen wird.
Es ist schön,
dass Garbes sagt,
ihr sei das Thema
persönlich wichtig.
Wir hoffen, dass sich dadurch
in Zukunft etwas tun wird.
Wir werden in einiger Zeit
noch mal nachschauen,
ob sich wirklich
etwas getan hat.
TACHELES sagt auch Danke
an Marco Marzi,
den Chef des Sport-Verbands
in Trier.
Er hat gesagt,
dass er sich im Stadion
umschauen möchte.
Er will außerdem in der Politik
nach Lösungen suchen.
Schaut hier noch mal unser Video an
oder lest unseren Text.
Reaktionen auf „Barriere-Check: Moselstadion!“
Das möchte Bürgermeisterin Garbes verbessern
Nachdem das Video und der Text zu „Barriere-Check: Moselstadion!“ erschienen sind, hat TACHELES Triers Bürgermeisterin und Dezernentin für Soziales, Bildung, Jugend und Integration Elvira Garbes auf die Probleme im Moselstadion aufmerksam gemacht. Das Stadion gehört der Stadt, diese ist somit auch für bauliche Verbesserungen zuständig.
Garbes hat die Hinweise zunächst dankend angenommen und betont, dass „stets auch der Fokus auf die Barrierefreiheit gerichtet“ sei. Das ist für TACHELES eine wichtige Aussage, an der wir zukünftige Entscheidungen auch gerne bemessen möchten.
Weiterhin zeigt Garbes auf, dass sie und die Stadt den Fokus allerdings auch auf sehr viele andere Aspekte richten: Sie schreibt vom Stadion als Versammlungsstätte, von Anforderungen der Ordnungs- und Sicherheitsbehörden sowie über das Geld und die Ausgaben. Sie verweist darauf, dass es sich „hier nicht um einen Neubau handelt“ und man sich daher „mit den vorhandenen Gegebenheiten arrangieren“ müsse. Garbes nennt das eine große Herausforderung.
Für die TACHELES-Reporter*innen Beate Macher und Patrick Loppnow sowie die weitere Redaktion stand fest, sich mit einigen Aspekten nicht arrangieren zu können und zu wollen – hier sei erinnert an den Matsch, den Rollstuhlfahrer*innen bei schlechtem Wetter auf dem Weg zu ihrem Platz durchqueren müssen, sowie an das nicht vorhandene Dach am Rollstuhlplatz, weshalb Rollstuhlfahrer*innen bei Regen im Nassen sitzen.
Verständlich ist jedenfalls ihr Bezug darauf, ein altes Stadion schwieriger umbauen zu können als einen Neubau. Auf eine Lösung der Probleme ist natürlich trotzdem zu hoffen.
Garbes stimmte zu, die Angelegenheit der fehlenden Überdachung zu prüfen. Das ist eine sehr positive Zusage für die Inklusion von Rollstuhlfahrer*innen im Moselstadion. Allerdings schränkte die Bürgermeisterin ein, dass es nicht immer einfach sei, „alle Interessen und Bedarfe uneingeschränkt zufriedenzustellend zu erfüllen.“ Das bewertet die TACHELES-Redaktion als grundsätzlich sehr nachvollziehbar, solange es nicht als Begründung gilt, Inklusion und Teilhabe zu vernachlässigen. Denn solange beeinträchtigte Menschen deutlich schlechtere Bedingungen vorfinden als nicht Beeinträchtigte, gilt es zunächst, diesen Nachteil auszugleichen. So bedeutet Inklusion für TACHELES ein gelebtes Miteinander, auf dem dann weiter aufgebaut werden kann.
Garbes begründete ihre Aussage beispielhaft damit, „dass eine Überdachung den Trainings- und Wettkampfbetrieb der Leichtathletik-Vereine auf der Laufbahn nicht behindern darf.“ Sie verwies zudem wieder auf das Thema der Finanzierung.
Das erweckte in der TACHELES-Redaktion Nachfragen, auf die im Folgenden weiter eingegangen wird.
Bürgermeisterin Garbes kündigte des Weiteren an, dem Imbissbetreiber die Anregung zu geben, auch niedrige Tische aufzustellen. Dies war, neben der sehr langen Anfahrt zum Imbiss, der einzige Kritikpunkt, den der rollende Reporter Patrick Loppnow an die Gastronomie stellte. Auf weitere, wichtige Punkte wie die weiten Wege im Stadion, den matschigen Boden am Schotterplatz oder die Behindertentoilette, die nicht höhenverstellbar ist, ging die Bürgermeisterin nicht ein.
TACHELES stellte also zwei Nachfragen. An erster Stelle ging es um die Überdachung und dass es schwierig ist, alle Interessen unter einen Hut zu bekommen. Für Sanitäter und beide Mannschaften stehen an Spieltagen bereits transparente Häuschen, ähnlich Busshaltetellen, zur Verfügung. Diese Lösung schlägt auch Marco Marzi, der erste Vorsitzende des Stadtsportverbands, vor. Die Redaktion hakte nach, ob das Interesse von Rollstuhlfahrern, bei Regen nicht nass zu werden, der Stadt wichtig genug für eine vergleichsweise simple Lösung in dieser oder ähnlicher Art sei.
Zudem kamen wir zurück auf den Punkt der großen Herausforderungen, da das Moselstadion ein älterer Bau ist. Es stellte sich die Frage, wie groß für die Stadt die Herausforderung ist, den Kiesweg, der bei Regen zur im Video gezeigten Matschfalle wird, mit festem Boden wie beispielsweisen Steinen auszulegen. Einige Meter davor und dahinter ist dies bereits der Fall.
Garbes dankte für die Rückfragen und wiederholte, dass „der Focus bei infrastrukturellen Verbesserungen im Moselstadion stets auch auf die Barrierefreiheit gerichtet“ sei. Sie versicherte, „dass mir die Thematik auch persönlich sehr am Herzen liegt und ich mich stets für barrierefreie öffentliche Einrichtungen einsetze.“ Die genannten Punkte habe die Stadt bereits aufgegriffen und werde sie prüfen. Diese Prüfung könne jedoch etwas Zeit in Anspruch nehmen. Dafür bringt TACHELES selbstverständlich Verständnis auf, wenngleich damit auf die Fragen nicht mehr inhaltlich eingegangen werden konnte.
TACHELES dankt der Bürgermeisterin für ihre Antworten und den direkten, respektvollen Austausch. Garbes verwies mehrfach auf die Finanzen und verschiedenste Interessen – in diesem Punkt stellte sich in der Redaktion keine Zufriedenheit ein, da in einigen Punkten simple Lösungen möglich zu sein scheinen und Inklusion nicht das Interesse einer Randgruppe, sondern das gelebte Miteinander aller Menschen ist.
Zudem bleibt zu hoffen, dass auch die weiteren Punkte unserer Berichte bei Garbes und der Stadt Trier Anklang finden. Positiv zu bewerten scheinen aber die Zusagen, dass die Stadt wichtige Aspekte prüfen werde und dass der Bürgermeisterin Barrierefreiheit eigener Aussage nach am Herzen liege – das stimmt positiv für künftige Verbesserungen, wenn sie auch etwas Zeit in Anspruch nehmen werden.
TACHELES wird nach einer angemessenen Zeitspanne auf das Thema und die Zusagen der Bürgermeisterin zurückkommen.
Außerdem bedankt sich TACHELES bei Marco Marzi, dem ersten Vorsitzenden des Stadtsportverbands, für sein Interesse am Thema. Nach einem Hinweis auf Video und Text kündigte Marzi an, sich selbst vor Ort umzuschauen und sich nach Lösungen zu erkundigen.